Zur Geschichte des Schützenverein Toppenstedt

Am 27.01.1895 leistete der Dorfschulmeister, Lehrer August Dammann, den Aufruf zur Gründung eines Kriegervereins. Fast alle gedienten Krieger leisteten Folge. Noch am selben Abend fand die Gründungsversammlung im Gasthaus Völker (später Grieche, jetzt Wohnhaus Hauptstraße 33) statt . 

Nach Bestätigung der Vereinssatzung durch das Landesratsamt in Winsen wurde der Verein dem Kreiskriegerverband Winsen und dem Bezirkskriegerverband Lüneburg angegliedert, dem später der Anschluss an den Deutschen Kriegerbund folgte. 

Am 22. März 1897 wurde ein Gedenkstein bei der 1888 gepflanzten Kaisereiche gesetzt (Oberer Kirchweg/Am Gänsekamp).

Am 7. Mai 1899 fand die Fahnenweihe unter großer Beteiligung der Dorfbevölkerung statt.

Fast 3 Jahre später am 2. Mai 1902 fand die Grundsteinlegung für das Kriegerdenkmal statt, welches am 21. 22. und 23. August enthüllt und geweiht wurde. 

In den Jahren von 1914 – 1918 brach der Krieg herein und jeder festliche Trubel war verklungen. Alle wehrfähigen Männer zogen in den Krieg. Von über 100 Ausgezogenen kehrten 25 nicht mehr heim. Ihre Namen sind zum Gedenken auf einer Ehrentafel am Kriegerdenkmal zu lesen. 

Am 27. Januar 1920 beging der Verein sein 25jähriges Jubiläum in Bleeckens Gasthaus. 

1925 wurde gemeinsam mit den Tangendorfer Vereinsmitgliedern an der Toppenstedter-Tangendorfer Gemarkungsgrenze ein 100 m-Schießstand gebaut, auf dem mit Militärgewehren geschossen wurde. Ab sofort wurde jährlich ein Schützenfest ausgetragen. 1939 konnte, obwohl schon alles vorbereitet war, wegen des 2. Weltkrieges das Schützenfest nicht mehr gefeiert werden.

Zwischenzeitlich wurde 1929 ein Kleinkaliberverein gegründet, da dem Kriegerverein laut Satzung nur gediente Soldaten angehören konnten. Da seit 1918 keine Wehrpflicht mehr bestand, kam es zu dem Trend, dass kein Nachwuchs mehr folgte. Aber auch für diesen Verein wurde während des 2. Weltkrieges das Vereinsleben eingestellt. 

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges war jeder Waffenbesitz untersagt. An eine Wiederaufnahme des Schießsportes war zunächst nicht zu denken. Ehemalige Vereinsmitglieder des Krieger- und Kleinkalibervereins wollten das Schützenwesen neu beleben. Am 10. Juli 1949 berief man eine Versammlung im Vereinslokal ein. Da der Kriegerverein nicht mehr gern gesehen war, schloss man sich zum „Schützenverein Toppenstedt von 1895“ zusammen. 

Die Toppenstedter Schützen errichteten auf dem gepachteten "Burnhof" im Dorf einen Schießstand mit einer Schießhalle. 1953 konnte auf diesem Schießstand erstmals der Schützenkönig ausgeschossen werden. Auf diesem Schützenplatz sollten in den nächsten Jahrzehnten das Schützenfest mit den Attraktionen „Ochse am Spieß“, Fallschirmsprünge, Hubschrauber-Rundflüge, Egerländer Blaskapelle u. v. m. gefeiert werden.

Zum 75jährigen Vereinsjubiläum 1970 fand die Weihe der neuen Vereinsfahne statt. Die Fahnenweihe wurde auf dem Festplatz von etwa 20 Vereinen mit über 500 Schützen aus dem gesamten Landkreis begleitet. Der Feier schloss sich ein farbenprächtiger Umzug mit den Gastvereinen und ihren Fahnen durch das Dorf an.

1973 wurde die Damen-Abteilung gegründet und erstmals eine Damen-Königin ausgeschossen.

Seit 1978 wurde das Schützenfest auf dem Festplatz "Am Rötenbrook" gefeiert. In den ersten Jahren musste bis zur Fertigstellung des neuen Schießsportzentrums das Königsschießen noch im alten Schießstand in der Dorfmitte durchgeführt werden.

Am Schützenfest 1983 wurde das neue Schießsportzentrum mit zahlreichen Abordnungen befreundeter Gastvereine eingeweiht. Aufgrund der heißen Witterung (31°C) wurden die Feierlichkeiten mit den üblichen Reden und dem Ummarsch durchs Dorf drastisch gekürzt.

Das Schützenhaus mit dem Festplatz "Am Rötenbrook" bilden seitdem das Zentrum des Vereinslebens.

 

Präsidenten Schützenverein Toppenstedt seit 1949

1949 - 1964: Otto Müller (zuvor seit 1929 1. Vorsitzender Kleinkaliberverein)

1964 -1972: Arthur Danz

1972 - 1983: August Kaiser

1983 - 1996: Manfred Wiele

1996 - 2016: Wilhelm Brauel

2016 - 2024: Jörg Michels

seit 2024: Jan Klockmann